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Freitag, 16. September 2016

Das Smartphone als mobiles Labor

Das Smartphone als mobiles Labor

Oculyze macht aus dem Mobiltelefon ein mobiles Labor, beschleunigt mikroskopische Analysen und ist ein Sieger des Businessplan-Wettbewerb Berlin-Brandenburg (BPW).

Mikroskopieren, analysieren, dokumentieren: die Arbeit im Labor ist sehr aufwändig und umfasst viele Arbeitsschritte, egal ob in einer Brauerei, einer Kläranlage oder einer Fruchtbarkeitsklinik. Oculyze erleichtert dies mit mobilen und automatisierten Mikroskopielösungen. Dabei kombiniert das Start-up das Smartphone mit einem optischen Aufsatz und einer cloudbasierten Bilderkennungssoftware. Der erste voll funktionsfähige Prototyp existiert bereits und wird aktuell pilotiert.

Das zum Patent angemeldete System bestimmt in seiner ersten Anwendung die Konzentration und den Lebend-Tot-Anteil von Hefezellen schneller als mit einem Mikroskop und ist günstiger als ein Zellzähler. Die Ergebnisse werden in der Cloud gespeichert und grafisch ausgewertet. Dies ersetzt zusätzlich das mühsame Führen eines Laborbuchs. „Nutzer können ihre Arbeit damit mobiler, besser und schneller erledigen ohne auf teure Geräte oder Mikroskopiewissen angewiesen zu sein“, so Dr. Katja Schulze, Mitglied des Gründungsteams von Oculyze. Als Einsatzgebiete kommen alle Analysen in Frage, die eine bis zu 400-fache optische Vergrößerung erfordern.

Hilfreiches Tool für die Craft Beer-Szene

Der erste Anwendungsbereich ist die automatische Kontaminationsprüfung, Auszählung, Größen- und Lebend-Tot-Bestimmung von Hefezellen wie sie in Brauprozessen verwendet werden. Brauer können direkt am Gär- und Lagertank und ohne ein Mikroskop Proben untersuchen. Die Ergebnisse sind über die Cloud abruf- und speicherbar. Besonders für kleine und mittlere Betriebe ist das System interessant, aber auch große Brauereien können davon profitieren, denn der Weg zum Zentrallabor ist häufig zu weit für eine schnelle und genaue Messung. Als strategische Entwicklungspartner konnte das Team die Berliner Kindl Schultheiss Brauerei sowie die Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin (VLB) gewinnen. „Mit der Standortwahl ist Oculyze zur richtigen Zeit am richtigen Ort, denn die Anzahl der kleinen Craft-Brauereien steigt seit Jahren und in der Hauptstadtregion ist der Trend zu Mikrobrauereien und Craft Beer deutlich spürbar“, so Kilian L. Moser, Mitgründer von Oculyze.

Das Team um Dr. Katja Schulze, Kilian L. Moser, Martin Kluth, Dr. Ulrich M. Tillich und Prof. Marcus Frohme kennt sich teilweise von der Technischen Hochschule Wildau. Prof. Marcus Frohme lehrt dort Molekularbiologie und leitet die Arbeitsgruppe Molekulare Biotechnologie und funktionelle Genomik, in der Dr. Schulze und Dr. Tillich die praktischen Arbeiten zu ihren Promotionen absolvierten. „Gründen ist wie Heiraten. Bei der Auswahl der Partner muss man sehr deutlich darauf achten, dass man dieselben Ziele hat und zusammenpasst. Wenn sich auch nicht alle Mitglieder gleich gut kannten, so kann man doch behaupten, dass wir mit Freunden gegründet haben, um so die doppelte Freude und das halbe Leid zu haben“, meint Moser.

Anlass zur Freude gab nicht nur die Förderung durch ein Exist-Stipendium seit November 2015, sondern auch der zweite Platz beim BPW 2016 in der Businessplan-Kategorie sowie der vierte Platz beim Science 4 Life Business Plan Wettbewerb. „Der BPW war ungemein hilfreich, um einige der Annahmen, vor allem in Bezug auf das Interesse von Investoren, im Vorfeld zu prüfen. Die zahlreichen Präsentationen und Pitches haben uns auch für die tatsächlichen Präsentationen vor den Investoren vorbereitet“, findet Dr. Tillich.

Businessplan-Wettbewerb Berlin-Brandenburg (BPW)

Der Businessplan-Wettbewerb Berlin-Brandenburg (BPW) ist Deutschlands größte regionale

Existenzgründungsinitiative. Rund 90 Prozent der aus dem BPW gegründeten Unternehmen sind bis heute aktiv: So entstanden insgesamt rund 1.900 Unternehmen mit über 12.400 Arbeitsplätzen. Die vielfältigen kostenlosen Angebote begleiten Existenzgründerinnen und Existenzgründer auf ihrem Weg von der Produktidee zum tragfähigen Geschäftskonzept. Der Einstieg ist zu jeder Zeit möglich. Die besten Geschäftsideen werden mit insgesamt über 50.000 Euro Preisgeld prämiert.

Der BPW wird organisiert von der Investitionsbank Berlin (IBB), der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) sowie den Unternehmensverbänden Berlin-Brandenburg (UVB). Träger des Wettbewerbs sind die Hochschulen in Berlin und Brandenburg. Der BPW wird zum Großteil aus Mitteln von Premiumpartnern, Partnern und Eigenmitteln der Organisatoren finanziert. Der BPW wird durch das Ministerium für Wirtschaft und Energie des Landes Brandenburg unterstützt und aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert. Detaillierte Informationen zum Wettbewerb erhalten Sie unter: www.b-p-w.de. Geschichten rund ums Gründen gibt es unter www.wirgründen.de oder dem Hashtag #wirgründen.

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