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Freitag, 18. Dezember 2020

Erdwärme für Potsdam?

Erdwärme für Potsdam?

ILB unterstützt die Erkundung des geothermischen Potenzials unter der Landeshauptstadt

Potsdam – Etwa die Hälfte der in Deutschland verbrauchten Energie wird zur Bereitstellung von Wärme genutzt. Deutschland heizt jedoch fast ausschließlich fossil. Eine umweltfreundliche Option der zukünftigen Energieversorgung ruht in der Tiefe. Welches Potenzial bietet der Potsdamer Untergrund für eine geothermische Wärmeversorgung der Stadt? Um diese Frage zu klären, führt das Deutsche GeoForschungsZentrum GFZ das Projekt „geoPuR -Effiziente Erkundung des geothermischen Potenzials in urbanen Räumen“ durch. Die von der Energie und Wasser Potsdam GmbH (EWP) zwischen dem 3. und 10. Dezember 2020 durchgeführten vibroseismischen Messungen wurden nun durch das GFZ mit eigenen Messungen begleitet - und zusätzlich eine neuartige Messtechnologie erprobt. Die Brandenburger Förderbank ILB unterstützt das GFZ-Projekt mit knapp 600.000 Euro aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE).

Tillmann Stenger, Vorstandsvorsitzender der ILB, erklärte: „Brandenburg ist bei Themen der Mobilitäts- und Energiewende aktuell sehr gut aufgestellt. Es ist jedoch wichtig, dass nicht nur unsere Unternehmen in Energieeffizienz investieren, auch die Nutzung erneuerbarer Energien im Bereich der kommunalen Energieversorgung ist von entscheidender Bedeutung. Wir haben das Forschungsprojekt geoPuR daher nicht nur mit 600.000 Euro unterstützt, sondern auch ein Geophon für die Messungen an der ILB aufgestellt.“

Zusätzlich zur konventionellen Sensorik, die auch an der ILB eingesetzt wurde, besteht die Besonderheit des Projekts „geoPuR“ in einer weiteren, innovativen Messtechnik. Dafür werden bereits im Boden verlegte Glasfaserkabel genutzt, die eigentlich Telekommunikationszwecken dienen. Mittels spezieller Messinstrumente werden die Schwingungen dieser Kabel registriert und die dafür verantwortlichen Bodenbewegungen aufgezeichnet. Diese Technologie wurde bereits in Island erfolgreich eingesetzt und soll im Zusammenhang mit „geoPuR“ weiter erforscht werden.

Das Ziel der Arbeiten ist die Entwicklung eines geologischen Untergrundmodells von Potsdam, das die Basis für weitere Erkundungsarbeiten liefert. In Verbindung mit den Messungen der EWP sollen geologische Strukturen und Störungszonen sichtbar gemacht und so die besten Standorte für eine geothermische Erschließung gefunden werden. Die Ergebnisse des Projektes sollen dabei helfen, Investitionsentscheidungen zur Integration geothermischer Energie in vorhandene Versorgungsnetze zu treffen. Zudem soll das finanzielle Risiko bei der Entwicklung einer geothermischen Ressource in der Innenstadt minimiert werden.

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