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Mittwoch, 15. Februar 2023

ILB: Gute zwei Milliarden Euro Fördermittel für Brandenburg in 2022

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Förderbank unterstützte über 15.000 Projekte - Die Zusageverfahren in den Corona-Sonderprogrammen wurden weitgehend abgeschlossen. Knapp 12.000 Antragsteller*innen wurden mit 284 Millionen Euro unterstützt - Ohne die Corona-Sonderprogramme wurden ca. 1,75 Milliarden Euro für 3.200 Vorhaben zugesagt - Über 6.500 Arbeitsplätze wurden geschaffen und gesichert, 2.100 Wohnungen neu gebaut und modernisiert - 2023 wird die Bank wichtige neue Förderprogramme an den Start bringen.

Potsdam – Die Brandenburger Förderbank ILB hat im vergangenen Jahr Fördermittel in Höhe von 2,03 Milliarden Euro für insgesamt 15.089 Vorhaben zugesagt. Auch 2022 stellte die Ausreichung der verschiedenen Corona-Wirtschaftshilfen einen der Schwerpunkte im Fördergeschäft dar, wobei die Bearbeitung weitgehend abgeschlossen wurde. Im Rahmen der Überbrückungshilfen und der weiteren Programme wurden 284 Millionen Euro für 11.840 Antragsteller*innen zugesagt. Auch im sonstigen Fördergeschäft konnte ein solides Ergebnis verzeichnet werden, das geplante Zusagevolumen von 1,5 Milliarden Euro wurde deutlich übertroffen. Um die Corona-Sonderprogramme bereinigt, sagte die ILB ca. 1,75 Milliarden Euro für 3.249 Vorhaben zu.

Das Förderergebnis wurde getragen durch erneut hohe Zusagen im Bereich der Förderung wirtschaftsnaher und kommunaler Infrastruktur, der Strukturentwicklung in der Lausitz, der Agrarförderung, des Wohnungsbaus sowie der Eigenkapital- und Gründungsfinanzierung.

Katrin Lange, Finanzministerin des Landes Brandenburg und Vorsitzende des Verwaltungsrates der ILB, sagte anlässlich des Ergebnisses: „Die ILB kann heute eine sehr gute Förderbilanz für das Jahr 2022 präsentieren. Und das, obwohl das vergangene Jahr wirtschaftlich schwierige Rahmenbedingungen und ausgeschöpfte Fördertöpfe in einigen EU-Förderprogrammen bot. Trotzdem stehen am Ende über 15.000 Förderzusagen, wodurch die ILB ihre Rolle als verlässliche Partnerin der Landesregierung und auch ihre Bedeutung für die Unternehmen, Kommunen, Wohnungswirtschaft und Forschungseinrichtungen in unserem Land unterstreicht.

Als Geschäftsbesorgerin des Landes hat die Bank 2022 über 1,1 Milliarden Euro an Fördermitteln ausgereicht, hinzu kommen weitere 925 Millionen Euro an zinsverbilligten Förderdarlehen aus Eigenprogrammen. Besonders möchte ich mich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der ILB erneut herzlich bedanken. Sie haben in der Corona-Krise eine immense Arbeit geleistet und gezeigt, dass die ILB neben dem klassischen Fördergeschäft auch für die Übernahme von Ad-hoc-Aufgaben die richtige Anlaufstelle ist. Bezüglich der aktuellen Energiekrise wird das Land seine Unternehmen und Bürger genauso wenig alleine lassen, wie es das im Rahmen der Corona-Pandemie getan hat. Wir haben dafür bereits mit dem Brandenburg-Paket ein robustes Entlastungsprogramm geschnürt.“

Tillmann Stenger, Vorstandsvorsitzender der ILB, erklärte: „Die letzten Jahre haben den Brandenburger Firmen eine Menge abverlangt. Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg, Lieferkettenengpässe und nun die Energiekrise. Vor diesem Hintergrund freue ich mich besonders über die unermüdliche Investitions- und Innovationsbereitschaft unserer Unternehmer*innen. Diese wird durch unser Förderergebnis untermauert: 1,75 Milliarden Euro für 3.249 Projekte, ohne die Corona-Sonderprogramme. Diese Gelder schaffen und sichern gute Arbeitsplätze und preisgebundenen Wohnraum, verbessern die Lebensqualität unserer Kommunen, führen zu mehr Digitalisierung in der Wirtschaft und mildern den Fachkräftemangel durch Weiterbildungsangebote ab. In den nächsten Jahren führen sie zu 6.579 neu geschaffenen und gesicherten Arbeitsplätzen sowie 2.091 neu gebauten und modernisierten Wohnungen. Die hohe Nachfrage nach unseren Darlehensprogrammen aus Eigenmitteln zeigt zudem, dass diese eine unverzichtbare Ergänzung der Landesförderung darstellen.“

Kerstin Jöntgen, Mitglied des Vorstandes der ILB, führte weiterhin aus: „Ein wichtiger Teil unserer Arbeit entfiel auch im Jahr 2022 auf die Umsetzung der verschiedenen Corona-Sonderprogramme, vor allem die Überbrückungs- und Neustarthilfen. Ich freue mich, dass wir die Bearbeitung nun weitgehend abgeschlossen haben. Im letzten Jahr haben wir rund 12.000 Zusagen über knapp 284 Millionen Euro getätigt. Damit wurden seit Beginn der Corona-Wirtschaftshilfen rund 125.000 Anträge bearbeitet und über 1,6 Milliarden Euro ausgezahlt. Und das zusätzlich zum klassischen Fördergeschäft. Ein besonderer Dank gilt daher noch einmal unseren Mitarbeiter*innen, die diese Leistung vollbracht haben. 2023 liegt der Fokus auf den End- und Schlussabrechnungen der Programme.“

Christian Kistner, Mitglied des Vorstandes, ergänzte: „2022 war ein schwieriges Jahr für die Baubranche. Wirtschaftliche Faktoren wie der Ukraine-Krieg, Materialknappheit, steigende Baustoffpreise und die Zinswende am Kapitalmarkt führten zu einer verhaltenen Stimmung bei den Wohnungsbauunternehmen. In diesem neuen Zinsumfeld wirken Fördervorteile durch die Wohnungsbauförderung des Landes jedoch wieder stärker. So konnten wir 2022 knappe 400 Millionen Euro für Investitionsvorhaben der öffentlichen und privaten Wohnungswirtschaft zusagen. Schwerpunkte waren Neubau, Wiederherstellung und energetische Sanierung von Mietwohnungen.“

Das Ergebnis im Fördergeschäft 2022

Geschäftsfeld Fördervolumen 2022 (Euro) Zusagen 2022 (Anzahl)
Infrastruktur 805 Mio. 969
Wirtschaft (ohne Corona-Sonderprogramme) 481 Mio. 1.677
Corona-Sonderprogramme 284 Mio. 11.840
Wohnungsbau 397 Mio. 236
Arbeit 64 Mio. 367
Gesamt 2.031 Mio. 15.089

Das Ergebnis im Fördergeschäft 2021

Geschäftsfeld Fördervolumen 2021 (Euro) Zusagen 2021 (Anzahl)
Infrastruktur 900 Mio. 938
Wirtschaft (ohne Corona-Sonderprogramme) 743 Mio. 1.930
Corona-Sonderprogramme 668 Mio. 37.978
Wohnungsbau 511 Mio. 678
Arbeit 51 Mio. 978
Gesamt 2.873 Mio. 42.502

Hinweis: In den Anlagen zur Pressemitteilung finden Sie einen aktuellen regionalen und branchenbezogenen Überblick über die Corona-Sonderprogramme.

Die gewerbliche Wirtschaftsförderung war 2022 – trotz der Corona-Pandemie – von einer weiter hohen Nachfrage geprägt.

Im zentralen Investitions-Förderprogramm für die gewerblichen Unternehmen, der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW-G), konnten 67 Millionen Euro zugesagt werden. Dadurch werden ca. 300 Millionen Euro an Investitionen ausgelöst. In der GRW-G sorgt also jeder Fördereuro dafür, dass gute vier Euro in die Brandenburgische Wirtschaft investiert werden. Ein Beispiel hierfür ist die Förderung der B&O Holzbau GmbH und B&O Bauholding GmbH. Das Unternehmen fertigt serielle Holzelemente für den mehrgeschossigen Wohnungsbau. Mit der GRW-Förderung in Höhe von 4,4 Millionen Euro errichtet das Unternehmen eine Betriebsstätte in Frankfurt (Oder) und schafft 32 neue Arbeitsplätze.

Auch 2022 gab es eine gute Nachfrage nach Fördermitteln im Bereich der Innovationsförderung. So konnten 222 Brandenburgische Innovationsgutscheine mit einem Volumen von 16 Millionen Euro vergeben werden. 162Vorhaben und 11,6 Millionen Euro davon entfielen auf die Unterstützung von Digitalisierungsmaßnahmen im breiten Mittelstand.

Erfreulich fielen erneut die Ergebnisse in der Gründungsförderung und Eigenkapitalfinanzierung aus. Über die Programme Meistergründungsprämie, Brandenburg-Kredit Gründung und Mikrokredit wurden 169 Gründerinnen und Gründer mit insgesamt 14,8 Millionen Euro unterstützt. Zudem wurden durch die ILB-Tochter Brandenburg Kapital GmbH 25 Eigenkapitalfinanzierungen mit einem Investmentvolumen von 15 Millionen Euro aus dem Frühphasen- und Wachstumsfonds abgeschlossen. In Verbindung damit haben andere Venture-Capital-Investoren im vergangenen Jahr weitere 46 Millionen Euro in die betreffenden Unternehmen investiert.

Auch in der Infrastrukturförderung lassen sich mehrere Faktoren für das erneut hohe Förderergebnis finden. Vor allem die Finanzierung kommunaler und privater Infrastrukturprojekte aus Eigenmitteln lag mit knapp 354 Millionen Euro noch einmal über dem ohnehin schon hohen Vorjahresvolumen. Auch der Digitalpakt Schule war 2022 wieder ein Schwerpunkt. Um die digitale Ausstattung und Vernetzung der Brandenburger Schulen zu verbessern, wurden hier knapp 34 Millionen Euro für 211 Projekte von Schulträgern zugesagt. Über das Programm KIP II wurden zudem weitere 13,5 Millionen Euro für Bauinvestitionen in 28 Schulen zugesagt. Mit 11,5 Millionen wurden 365 Projekte zur Verbesserung der Kinderbetreuung in Brandenburgischen Kitas unterstützt.

Die Bemühungen zur Strukturentwicklung der Lausitz wurden 2022 mit dem Strukturstärkungsgesetz intensiviert. Für 21 Vorhaben wurden 116 Millionen Euro zugesagt. Erwähnenswert ist hier z. B. die Förderung des Aufbaus eines Energie-Innovationszentrums an der BTU Cottbus-Senftenberg oder der Ausbau des Stromnetzes der Stadt Cottbus zur Sicherstellung der Energieversorgung auch für künftige Projekte der Strukturstärkung.

Mit 64,5 Millionen Euro für 367 Projekte trug die Arbeitsförderung ebenfalls zum guten Ergebnis bei. Wichtige Bausteine waren hier die Integrationsbegleitung für Langzeitarbeitslose und Programme im Bereich der Bildungsförderung.

Schließlich konnten trotz schwierigem Marktumfeld in der Wohnungsbauförderung knapp 400 Millionen Euro zugesagt werden. 176 Millionen Euro flossen aus der Landesförderung in die Schaffung und Modernisierung von preisgebundenen Mietwohnungen. Hier konnten dank einer verbesserten Richtlinie erstmals Zuschüsse für energieeffiziente Bauten vergeben werden. Hinzu kamen weitere 221,5 Millionen Euro an Förderdarlehen aus eigenen Programmen der ILB, auch komplementierend zur Landesförderung und unter Einsatz des ILB-Förderfonds in der Brandenburg-Kredit-Familie. Insgesamt werden somit 2.091 vorrangig klima- und generationengerechte Wohnungen neu entstehen oder modernisiert.

Ausblick 2023

„Für 2023 planen wir ein Neuzusagevolumen von 1,5 Milliarden Euro“, so Christian Kistner. „In diesem Jahr werden viele wichtige Programme der neuen EU-Förderperiode starten, zu deren Beantragung wir Sie gerne beraten. Wir freuen uns sehr, als ILB erneut die Umsetzung dieser Programme für das Land Brandenburg zu übernehmen. Bis zum Jahr 2027 stehen aus den EU-Fonds EFRE, ESF+ und Just Transition Fund (JTF) ca. zwei Milliarden Euro zur Verfügung. Hinzu kommen noch ELER-Mittel in Höhe von weiteren 715 Millionen Euro. Unsere langjährige Erfahrung im Fördergeschäft und die ergänzenden Kreditprogramme aus Eigen-mitteln machen die ILB zu einer idealen Partnerin des Landes.“

Voraussichtlich im zweiten Quartal soll der JTF KMU starten. Das Programm wird die direkte Förderung von Unternehmen ermöglichen, die vom Lausitzer Strukturwandel betroffen sind. Die Mindestgrenze für geförderte Investitionen wird voraussichtlich deutlich unterhalb der GRW-G angesiedelt sein - und die Förderung damit attraktiver für eine Vielzahl verschiedenster Unternehmen machen. Zudem werden unter bestimmten Voraussetzungen höhere Fördersätze und Erleichterungen bei den Arbeitsplatzauflagen gelten. Auch im Rahmen des Strukturstärkungsgesetzes werden 2023 weitere Förderungen in Höhe von ca. 200 Millionen Euro für die Lausitz erwartet.

Für die Eigenkapitalfinanzierungen wird 2023 ein neuer Fonds mit dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie aufgelegt, um in Brandenburg auch weiterhin innovative Start-ups mit Venture Capital zu unterstützten - ein wichtiger Faktor für die Gründungslandschaft. Auch im Bereich der Arbeitsförderung werden weitere Richtlinien starten mit dem Ziel, den Fachkräftemangel im Land abzumildern. In Programmen wie der aktuellen Weiterbildungsrichtlinie gibt es wesentliche Verbesserungen gegenüber den Vorgängerprogrammen.

„In der Wohnraumförderung des Landes werden 2023 mehr Fördermittel verfügbar sein, da der Bund höhere Mittel an die Länder vergibt. Das ist ein ganz wichtiges Signal, um in einem ohnehin angespannten Marktumfeld mehr Wohnungsbau zu realisieren und mehr preisgebundenen Wohnraum anbieten zu können“, erklärt Christian Kistner weiter.

Die ILB seit ihrer Gründung

Mit den Corona-Sonderprogrammen hat die ILB seit 1990 insgesamt knapp 246.000 Vorhaben begleitet und dabei mehr als 50 Milliarden Euro für Brandenburg zugesagt. Mit diesen Fördermitteln konnten Investitionen in Höhe von rund 98 Milliarden Euro angeschoben werden. Jeder Förder-Euro der ILB hat also knapp zwei Euro an Investitionen ausgelöst. Dadurch wurden insgesamt fast 180.000 neue Arbeitsplätze in Brandenburg geschaffen. Allein in den Wohnungsbau flossen fast zwölf Milliarden Euro an Fördermitteln, wodurch ca. 339.000 Wohneinheiten neu entstehen oder modernisiert werden konnten.

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