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Freitag, 28. Januar 2022

Demenzprävention auf Rezept – das Brandenburger Startup memodio überzeugt in der 1. Phase des BPW 2022 und sichert sich 10.000 Euro Preisgeld

Demenzprävention auf Rezept – das Brandenburger Startup memodio überzeugt in der 1. Phase des BPW 2022 und sichert sich 10.000 Euro Preisgeld

Der Businessplan-Wettbewerb Berlin-Brandenburg (BPW) prämiert das Siegerteam der 1. Phase und vergibt den Publikumspreis

Berlin/Potsdam, 28.01.2022. Der BPW 2022 startete mit Neuerungen des Wettbewerbs in die erste Runde. In diesem BPW-Jahr wird in jeder Wettbewerbsphase ein Team mit einem fünfstelligen Preisgeld ausgezeichnet. Aus 153 eingereichten Geschäftskonzepten setzte sich das Brandenburger Health-Startup memodio durch.

memodio hat eine App auf Basis der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse für die Behandlung und Prävention von Demenz und ihrer Vorläuferstadien entwickelt und bietet ein individualisierbares und vollständig digitales Therapieprogramm, welches Betroffene im Alltag unterstützt. Die digitale Gesundheitsanwendung soll durch den Arzt wie ein Medikament verschrieben werden können.

Gastgeber Christian Kistner, Mitglied des Vorstandes der Investitionsbank des Landes Brandenburg verkündete gemeinsam mit Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach, Minister für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg, das Siegerteam.

ILB-Vorstand Christian Kistner zeigte sich begeistert: „Das Gründungsgeschehen lebt vor allem vom persönlichen Kontakt und Austausch. Daher freue ich mich umso mehr, dass es so gut gelungen ist, den BPW in ein überwiegend digitales Format zu übertragen. Die unverändert hohe Zahl von knapp 300 Wettbewerbsteilnehmer*innen belegt das eindrucksvoll. Der Sieg von memodio aus der Universität Potsdam zeigt auch, dass sich die Metropolregion mehr und mehr zu einem wichtigen Standort der Gesundheitswirtschaft entwickelt. Wir freuen uns über die Gründung des Unternehmens in Brandenburg und stehen als Investitionsbank stets als Ansprechpartner in allen finanziellen Fragen zur Verfügung.“

Wirtschaftsminister Jörg Steinbach konnte sich nur anschließen:

„Toll waren bisher alle BPW-Wettbewerbe, die ich miterlebt habe. Doch habe ich den Eindruck, dass es selten ein so hohes Niveau der eingereichten Pläne gab wie gerade zum Start des Wettbewerbs 2022. Ein Projekt ist ansprechender als das andere. Das freut mich sehr. Und natürlich freut es mich ganz besonders, dass in der ersten Wettbewerbsphase mit memodio ein Brandenburger Team gewonnen hat. memodio trifft mit seiner App einen Nerv unserer immer älter werdenden Gesellschaft. Gespannt bin ich, wie die Änderung bei den Teilnehmenden ankommt, dass ab jetzt nur noch ein Gewinnerteam pro Phase ermittelt wird und dafür das Preisgeld attraktiver ist. Die Zahl von fast 750 Registrierten und die Qualität der eingereichten Businesspläne deutet für mich klar darauf hin, dass das neue Konzept funktioniert.“

Auf der per Online-Stream übertragenen Prämierungsveranstaltung konnte sich das Publikum außerdem von der großen Bandbreite der eingereichten Konzepte überzeugen. Die Top 10 der ersten Wettbewerbsphase stellten ihre Geschäftsideen vor; Von einer Upcycling-Teppichknüpferei über den digitalen Coach für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie einer interaktiven Toolbox für verhaltenstherapeutische Interventionen über einen Markplatz für Fachkräfte im Tech- und Digitalbereich, eine Vergleichsplattform für Secondhand-Produkte, ein Allrounder als Hundehalsband, eine nachhaltige E-Commerce-Plattform für Wohnaccessoires, ein Sprachverbesserungs-Algorithmus für Audiodaten bis hin zu einem genderneutralen, mitwachsenden Pullover reichte das Portfolio.

Vier Gründungsteams hatten die Gelegenheit, in einem zweiminütigen Pitch das Publikum zu begeistern. Dieses stimmte anschließend online über den Publikumspreis ab.

Michael Biel, Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe Berlin stellvertretend für Senator Stephan Schwarz, überreichte den mit 1.000 Euro dotierten Publikumspreis an das Oktopulli.

Oktopulli produziert genderneutrale, mitwachsende Pullover für Kinder - und das besonders ressourcenschonend. Für die Fertigung der Pullis werden ausschließlich Stoffe genutzt, die sich bereits im Textilkreislauf befinden und als Rest- und Überschussware verstanden werden. Die Pullis sollen zu Lieblingsstücken werden, die Kinder vier Konfektionsgrößen lang begleitet. Dabei wird auf genderneutrale Designs, faire Arbeitsbedingungen und ein solidarisches Preismodell gesetzt.

Michael Biel, der zum ersten Mal auf der BPW-Bühne stand, fieberte bei den Pitches mit:

„Die Prämierungsveranstaltung hat gezeigt, wie stark die Gründungsszene in der Hauptstadtregion aufgestellt ist. Alle zehn vorgestellten Geschäftsideen sind innovativ, detailliert geplant und von überzeugenden Teams präsentiert. Ich bin froh, dass wir diese Ideen mit den Angeboten des BPW unterstützen konnten. Im engen Dialog mit der Startup-Community werden wir in Berlin auch die allgemeinen Rahmenbedingungen für Startups weiter verbessern. Erste Ergebnisse möchten wir bereits in den ersten 100 Tagen der neuen Regierung präsentieren"

Mehr als 200 Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten die 1. Prämierung im Livestream. Die Prämierungsveranstaltung finden Sie in voller Länge auf dem BPW-YouTube-Kanal: https://www.youtube.com/user/BPWBerlinBrandenburg/

Die Siegerteams im Überblick

1. Platz: memomdio: An Demenz leiden 1,6 Mio. Betroffene in Deutschland. Klinische Studien zeigen, dass bestimmte Maßnahmen zu einer deutlichen Verbesserung des Gedächtnisses und der Lebensqualität führen und so die Demenz hinauszögern können. memodio entwickelt eine digitale Gesundheitsanwendung auf Basis der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse für die Behandlung und Prävention von Demenz und ihrer Vorläuferstadien. Die App bietet ein individualisierbares und vollständig digitales Therapieprogramm, welches Betroffene im Alltag unterstützt. Die altersgerechte und benutzerfreundliche Applikation für Smartphones und Tablets soll durch den Arzt wie ein Medikament verschrieben werden können.

2. Platz: minime: Aufgrund der Corona Pandemie gab es unter den Psychotherapeut:innen einen Boom der Videotherapie. Bisherige therapeutische Materialien wie Selbstbeobachtungsbögen, Tagebücher und Papierprotokolle lassen sich in analoger Form dadurch nicht mehr verwenden. Minime löst das Problem mit einer spielerisch interaktiven Toolbox für die Verhaltenstherapie. Psychotherapeut:innen können ihre Patient:innen anonym zur App einladen. Zwischen den Sitzungen lassen sich Gefühle, Gedanken und Verhalten von Patient:innen mit nur 3 Klicks auf einer gemeinsamen Timeline dokumentieren. In der Therapie können alle Einträge dann besprochen und ergänzt werden. Durch die minime Toolbox lassen sich etablierte Therapiemethoden auch in der Videotherapie nutzen.

3. Platz: Mio Health: Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind weltweit die häufigste Todesursache. 80% dieser Todesfälle könnten durch eine Anpassung des Lebensstils verhindert werden. Mio Health ist ein digitaler Coach, der die Betroffenen durch ein individuell zugeschnittenes Gesundheitsprogramm leitet und kontextbasierte Hilfestellungen bietet. Mit nur 15 Minuten pro Tag unterstützt Mio Health die Patient:innen beim proaktiven Umgang mit ihrer Erkrankung und hilft ihnen, neue herzgesunde Routinen im Alltag zu etablieren. Durch eine kontinuierliche Analyse digitaler Biomarker werden leicht verständliche Kennzahlen wie z. B. das biologische Herzalter bestimmt.

4. Platz: Oktopulli: Oktopulli produziert genderneutrale, mitwachsende Pullover für Kinder – und das besonders ressourcenschonend. Für die Fertigung der Pullis werden ausschließlich Stoffe genutzt, die sich bereits im Textilkreislauf befinden und als Rest- und Überschussware verstanden werden. Die Stoffe werden in neuwertigem Zustand von Stoffhersteller:innen, anderen kleinen Labels und vereinzelt auch auf dem privaten Second-hand-Markt bezogen. Der Oktopulli holt Kinderkleidung aus der Schublade schnelllebiger Konsumgüter. Die Pullis sollen zu Lieblingsstücken werden, die Kinder vier Konfektionsgrößen lang begleiten.

5. Platz: Faircado: Mit dem Ziel, die 5,3 Tonnen Müll zu reduzieren, die jede:r Europäer:in jedes Jahr produziert, hat Faircado, ein junges Startup aus Berlin, ein KI-gestütztes Browser-Plugin entwickelt, das automatisch die attraktivsten Secondhand-Alternativen für das findet, was Kund:innen online kaufen. Es sammelt Angebote von den größten Marktplätzen und ermöglicht es den Nutzer:innen, alle verfügbaren gebrauchten Produkte mit einem Klick zu sehen und die beste Option für sich und den Planeten zu kaufen.

6. Platz: FiveTeams: FiveTeams entwickelt einen anonymen Jobmarktplatz, auf dem Talente ihren Job über ihrem Wunschgehalt wechseln können. Bislang macht es der Fachkräftemangel vor allem im Tech- und Digitalbereich vielen Unternehmen schwer, geeignete Talente für ihr Unternehmen zu gewinnen. Talente, die offen dafür sind, ihren Job bei einem interessanten Jobangebot zu wechseln, gehen jedoch unter in einer Flut an für sie uninteressanten Jobangeboten. FiveTeams gibt Talenten die Möglichkeit, zu definieren, wann ein Jobangebot für sie spannend ist und Unternehmen gibt das die Chance, effizient wechselwillige Kandidat:innen zu gewinnen – vollkommen unabhängig ihres Geschlechts, ihrer Herkunft oder ihres Alters. Die Vision von FiveTeams.

7. Platz: ai | coustics: Ist es relevant, wie gut eine Stimme klingt? Ja, wir Menschen sind in der Lage, eine Fülle von nicht-sprachlichen, aber relevanten Informationen beim Hören einer Stimme zu erfassen. Wir möchten verständliche und wohlklingende Stimmen hören, und noch mehr wollen wir, dass unsere eigene Stimme für Zuhörer klar, fokussiert und angenehm klingt. Trotzdem ist die Sprachqualität in Zeiten von Dauer-Homeoffice immer noch aus dem letzten Jahrhundert.

Mit ai|coustics gehört minderwertige Sprachqualität in digitalen Medien der Vergangenheit an. Hierzu entwickelt das Startup einen Sprachverbesserungs-Algorithmus basierend auf Deep Learning Modellen für Audiodaten.

8. Platz: belled: Das belled Hundehalsband mit dazugehöriger belled App unterstützt die Hundebesitzer:innen bei der Erziehung von Hunden, schafft Sicherheit und sorgt für Komfort im Alltag. Hierfür besitzt das belled Halsband, neben vielen weiteren Besonderheiten, folgende Funktionen: LED-Beleuchtung, NFC-Hunde-ID, Konditionierungsmöglichkeiten und Over-the-Air-Updates. In der belled App kann neben der Halsbandsteuerung sowie dem Aktivitätstracking des Hundes auch eine Giftköderwarnung eingesehen und gepflegt werden. Das Halsband und die App lernen den Hund kennen, wodurch spezifisch angepasste Dienste angeboten werden können. Technikavisierte Hundebesitzer:innen haben die Möglichkeit, sich in der Community ‚belled universe‘ auszutauschen.

9. Platz: RE:tie: Die Unmengen an Textilabfall ist neben Plastik eines der größten Probleme unseres Konsumverhaltens. RE:tie nutzt aufgetragene Kleidung, Bettwäsche oder Überproduktionen und B-Ware der Textilindustrie, um daraus lokal handgeknüpfte Teppiche herzustellen. Geknüpfte Teppiche haben durch ihre Haltbarkeit das Potential zum Erbstück zu werden - Re:tie recycelt 100% der Altkleidung der Kund:innen zu ihren persönlichen Teppichunikaten mit Familiengeschichte oder bietet Teppiche aus industriellen Textilresten zum Direktkauf an. Re:tie arbeitet mit höchstem künstlerischen Anspruch und nachhaltiger Technik, um alter Kleidung und ungewollten Textilien ein langjähriges Leben als Designobjekt zu ermöglichen.

10. Platz: Kaikô: Kaikô ist eine nachhaltige E-Commerce-Plattform, die in direkter und fairer Partnerschaft mit Kunsthandwerkern auf der ganzen Welt authentische, handwerklich gefertigte Heimdekor-Kollektionen anbietet. Die ersten Kollektionen umfassen Decken, Handtücher, Bademäntel, Korbwaren usw., die in Kambodscha und Ruanda handgefertigt werden. Immer mehr europäische Verbraucher:innen haben genug von den massenproduzierten, charakterlosen Heimdekorationsprodukten. Andererseits sehnen sich die Kunsthandwerker, insbesondere in den Entwicklungsländern, nach dem Zugang zu internationalen Märkten, um ihren Lebensunterhalt und ihre Kultur zu sichern. Kaikô löst beide Probleme, indem es eine zentrale Plattform für den Verkauf nachhaltiger, hochwertiger und einzigartiger Wohnkollektionen bietet und gleichzeitig die Aufmerksamkeit auf die Kunsthandwerker lenkt.

Der BPW 2022 prämiert das Siegerteam in der zweiten Phase mit einem Preisgeld von 15.000 Euro. Die Einreichungsfrist endet am 15. Februar 2022.

Mehr zum Businessplan-Wettbewerb Berlin-Brandenburg lesen Sie auf www.b-p-w.de oder unter dem Hashtag #wirgründen.

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