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Donnerstag, 30. März 2023

Lösungen im Gesundheitswesen weiter auf dem Vormarsch

Zu sehen ist eine Bühne, auf der alle Preisträger und Akteure des Abends für ein gemeinsames Gruppenfoto posieren.Im Hintergrund läuft eine Präsentation zum Wettbewerb.Im Vordergrund erkennt man die Sitzreihehn und Köpe der rund 250 Zuschauer:innen im Saal, der etwas abgedunkelt ist für das festliche Ambiente.

Ein medizinisches Wearable für Vitalparametererfassung überzeugte die Jury in der zweiten Wettbewerbsphase des Businessplan-Wettbewerb Berlin-Brandenburg

UniWearables mit einem Preisgeld von 15.000 Euro ausgezeichnet.

Am 29. März fand im Auditorium Friedrichstraße die 2. Prämierung des Businessplan-Wettbewerb Berlin-Brandenburg statt. 117 Ideen wurden zur Bewertung durch eine Fachjury eingereicht. Mit einem Wearable zur Messung von Vitalparametern sicherte sich das Gründungsteam UniWearables den Hauptpreis.

Das Gründungsteam hat ein medizinisches Wearable entwickelt, das für den breiten Einsatz an stationären Patient:innen im Krankenhaus konzipiert ist. Auch in Pflegeheimen und im Homecare-Bereich ist eine Anwendung denkbar. Das handliche Gerät wird mit Hilfe eines klebbaren Sensorpads am Brustkorb der Patient:innen angebracht und sendet kontinuierlich die wichtigsten klinischen Vitalparameter an das zentrale Patienteninformationssystem (KIS) der Klinik. Anders als auf Intensivstationen findet auf Normalbettstationen nach wie vor noch keine kontinuierliche Vitalparametererfassung statt. Üblich sind hier Spot-Checks alle vier bis acht Stunden durch das Pflegepersonal. Gerade bei einer Verlegung nach einer Operation, so zeigen etliche Studien, können Komplikationen übersehen werden, die ernsthafte gesundheitliche Konsequenzen nach sich ziehen können. Auf Basis kontinuierlich erfasster Daten können Ärzt:innen ihre Entscheidungen anhand von Trends treffen, was die Qualität der Behandlung verbessert.

Olaf Schulz, Generalbevollmächtigter der Berliner Sparkasse und Gastgeber der Preisverleihung, überreichte den Hauptpreis in diesem Jahr damit abermals an ein Gründungsteam aus dem medizinischen Bereich. Bereits im vergangenen Wettbewerb waren Gründungen für die Gesundheitsbranche auf dem Vormarsch. Ein Trend, der sich weiterhin fortsetzt:

„Als einer der wichtigsten Wirtschaftszweige in der Region wächst die Gesundheitsbranche weiter überdurchschnittlich. Und es gibt viele kluge Köpfe, die in diesem Bereich neue Ideen entwickeln und umsetzen. „Das Gründungsteam von UniWearables hat uns mit seinem Konzept überzeugt“, sagte Schulz bei der Verkündung des Siegerteams. „Alles ist stimmig: die Idee, der fundierte Businessplan sowie der ausgeprägte Unternehmergeist. Das sind die idealen Voraussetzungen, um langfristig erfolgreich am Markt zu bestehen.“

Mit dem BPW werden Konzepte aller Branchen unterstützt. Diese Vielfalt zeigte sich am Prämierungsabend auch auf der Bühne.

Die Top 10 hatten neunzig Sekunden, um das Publikum von ihren Ideen zu begeistern und die Pitches zeigten diese beeindruckende Vielfalt: Vorgestellt wurden neben dem mit dem Hauptpreis ausgezeichneten medizinischen Wearable zur Erfassung von Vitalparametern auch ein 3D-Drucker für den Prototypenbau, eine „Betriebsanleitung“ für das eigene Haustier, Lösungen für nachhaltiges Energiemanagement in Kältezentralen, Handschuhe als Spickzettel, um Leben zu retten, ein benutzerfreundliches Schweißsimulationstool, ein Editor für Häkelschriften, eine App für die bessere Anpassung des Stromverbrauchs an die schwankende Erzeugung von Solar- und Windkraft, Unterstützung für eine konfliktsensible Teamkultur und eine Fensterfarm für frisches Gemüse auf kleinstem Raum.

Dr. Anna Hochreuter, Leiterin der Abteilung für Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsordnung in der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe Berlin, thematisierte gemeinsam mit Sebastian Saule, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung des Landes Brandenburg, in einer Talkrunde das Gründungsgeschehens der Region. Beide waren sich einig, die Gründungsstimmung ist so gut, wie schon lang nicht mehr. Daher wird es weiterhin einen starken Fokus auf die Förderung von Start-ups und Gründungen geben.

Während des Gesprächs konnte das Publikum abstimmen. Mit großem Vorsprung sicherte sich das Gründerinnenteam first aid gloves den Publikumspreis und das Preisgeld von 2.000 Euro.

Jede Sekunde zählt - „first aid gloves“ ist ein Produkt, das mehr Menschen dazu ermutigen soll, aktiv in Unfallsituationen einzuschreiten und Ersthilfe zu leisten. Dabei verbinden die „first aid gloves“ den Basisschutz von medizinischen Einmalhandschuhen mit hilfreichen Anweisungen zur Ersthilfe. Sie gewährleisten den Patient:innen- und Eigenschutz und schaffen mittels international verständlicher Piktogramme einen sicheren und intuitiven Handlungsrahmen, in dem eine hektische Notfallsituation bewältigt werden kann. Unser Produkt soll helfen persönliche Hürden zu überwinden, Mut spenden und damit letztendlich Leben retten.

Sven Weickert, Geschäftsführer der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg und neben der Investitionsbank Berlin sowie der Investitionsbank des Landes Brandenburg, Mitorganisator des BPW, überreichte den Publikumspreis:

„Bereits zum 28. Mal haben wir heute die besten Gründungsteams in Berlin und Brandenburg ausgezeichnet. Nach wie vor bin ich begeistert von dem Ideenreichtum und der hohen Qualität der auf der BPW-Bühne vorgestellten Konzepte. Heute hat sich wieder die große Kreativität und Digitalkompetenz der Hauptstadtregion in ihrer gesamten Vielfalt präsentiert. Zu Recht sind wir eine Innovations-, Digitalisierungs- und Startup-Hochburg.“

Deutschlands größte regionale Gründungsinitiative richtet im Rahmen des Angebots den dreiphasigen Wettbewerb aus. Die dritte Phase wird mit dem Abgabetermin am 9. Mai beendet. Die Preisverleihung findet am 5. Juli im Atrium der Investitionsbank Berlin statt.

Das Angebot des BPW ist kostenfrei und richtet sich an Gründungen, die in Berlin und Brandenburg entstehen. Das Projekt ist branchenoffen. Informationen erhalten Sie unter www.b-p-w.de.

Mehr zum Businessplan-Wettbewerb Berlin-Brandenburg lesen Sie auf www.b-p-w.de oder unter dem Hashtag #wirgründen.

Pressekontakt: BPW-Büro Berlin,Telefon: 030 21 25 21 21 Bundesallee 210, 10719 Berlin, E-Mail: info@b-p-w.de Internet: http://www.b-p-w.de

Die Top 10 im Überblick:

1. UniWearables UG (haftungsbeschränkt)

Das Gründungsteam entwickelt ein medizinisches Wearable, das für den breiten Einsatz an stationären Patient:innen im Krankenhaus konzipiert ist. Auch in Pflegeheimen und im Homecare-Bereich ist eine Anwendung denkbar. Das handliche Gerät wird mit Hilfe eines klebbaren Sensorpads am Brustkorb der Patient:innen angebracht und sendet kontinuierlich die wichtigsten klinischen Vitalparameter an das zentrale Patienteninformationssystem (KIS) der Klinik. Anders als auf Intensivstationen findet auf Normalbettstationen nach wie vor noch keine kontinuierliche Vitalparametererfassung statt. Status Quo sind hier Spot-Checks alle vier bis acht Stunden durch das Pflegepersonal. Gerade bei einer Verlegung nach einer Operation, so zeigen es Studien, können Komplikationen übersehen werden, die ernsthafte gesundheitliche Konsequenzen nach sich ziehen können. Auf Basis der kontinuierlich erfassten Daten können Ärzt:innen ihre Entscheidungen anhand von Trends treffen, was die Qualität der Behandlung verbessert. Daneben wird das Pflegepersonal zeitlich entlastet und kann sich stärker auf seine Kernaufgaben konzentrieren: die Pflege von Patient:innen.

2. TRACK3D

TRACK3D entwickelt einen FDM 3D-Drucker, mit dessen Hilfe Druckteile in Serienqualität gedruckt werden können. Bisher wird die Drucktechnologie FDM eher für den Prototypenbau verwendet. Die normalerweise langen, fehleranfälligen Druckzeiten und relativ teuren Filamente verhindern den effizienten Einsatz der Technologie in der Kleinserien- und Funktionsteilherstellung. TRACK3Ds 3D-In-Situ Monitoring und Granulat-Druckkopf räumen diese Hindernisse aus dem Weg. Das 3D-In-Situ Monitoring überwacht kontinuierlich den Druck und gleicht Fehler aktiv aus. Es entsteht von jedem Bauteil ein Digital Twin, der eine anschließende Qualitätskontrolle hinfällig macht – eine kontinuierlich Maßhaltigkeit der Bauteile wird automatisch sichergestellt. Der Granulat-Druckkopf senkt für Anwender:innen die Kosten bei gleichzeitig verbesserter Qualität. Somit wird der FDM 3D-Druck Anwender:innen einstiegsfreundlicher und spart wertvolle Ressourcen wie Material, Energie und Arbeitszeit.

3. App4Pets

App4Pets ist eine von Tierärzt:innen entworfene Tiergesundheits-Plattform im App-Format. Die App ist auf die spezifischen Ansprüche von Tierbesitzer:innen und Herausforderungen unserer Zeit abgestimmt. Liebevoll designt, ist App4Pets DIE „Betriebsanleitung“ für das Haustier. Es werden Erkenntnisse aus der Tier-Ernährungswissenschaft und Fachwissen zu einzelnen Haustierarten aufbereitet, Empfehlungen zur Gesundheitsprophylaxe gegeben und Unterstützung für Tierbesitzer:innen angeboten. Die App füllt die Lücke zwischen Tierärzt:innen und Alltag von Tierbesitzer:innen in hochwertiger Ausführung.

4. FACTOR 4 SOLUTIONS

Der Systemregler vereint Wirtschaftlichkeit mit Nachhaltigkeit – universell und technologieoffen einsetzbar, modellbasiert und ganzheitlich aufgestellt ermöglicht er allen Betreibern von Kältezentralen (Veranstaltungszentren, Rechenzentren, Krankenhäuser, Industrie, Lebensmittelhersteller, Energieversorger, u.v.a.) eine Effizienzsteigerung in diesen bis zu einem Faktor 4 und so eine Senkung der CO2-Emissionen, der Betriebskosten und/oder des Energieeinsatzes um bis zu 75 Prozent. FACTOR 4 SOLUTIONS bietet eine high-end (DeepTech) Softwarelösung auf höchstem Niveau. Gestützt durch die langjährige Verankerung des Tech-Teams in der wissenschaftlichen Community, wird das Produkt ständig weiterentwickelt und der Einsatzbereich stetig erweitert. Die Kunden können sich 100% auf ihr Kerngeschäft konzentrieren, während der Systemregler für höchste Effizienz und niedrigste Betriebskosten in ihrer Kältezentrale sorgt.

5. first aid gloves

Jede Sekunde zählt - „first aid gloves“ ist ein Produkt, das mehr Menschen dazu ermutigen soll, aktiv in Unfallsituationen einzuschreiten und Ersthilfe zu leisten. Dabei verbinden die „first aid gloves“ den Basisschutz von medizinischen Einmalhandschuhen mit hilfreichen Anweisungen zur Ersthilfe. Sie schaffen mittels international verständlicher Piktogramme einen sicheren und intuitiven Handlungsrahmen, in dem eine hektische Notfallsituation bewältigt werden kann. Das Produkt soll helfen, persönliche Hürden zu überwinden, Mut spenden und damit letztendlich Leben retten.

6. Weldinx

Schweißen ist das meist eingesetzte Fügeverfahren für metallische Werkstoffe. Beim Schweißen treten infolge der stark lokalisierten Wärmeeinbringung erhebliche Schweißeigenspannungen und Formänderungen auf. Experimentelle Optimierung des Schweißprozesses, um z. B. die Formänderung des Bauteils zu minimieren, ist teuer und zeitaufwendig. Alternativ kann die Optimierung virtuell durch die Anwendung von Finite-Elemente-Simulationen durchgeführt werden. Allerdings steht für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) oft weder das entsprechende Personal noch die Hardware zur Verfügung, um die auf dem Markt vorhandenen Softwarelösungen für Schweißsimulationen zu nutzen. Die Weldinx GmbH vermarktet zukünftig eine benutzerfreundliche Cloud-Schweißsimulationssoftware, deren Anwendung keine Anstellung von zusätzlichem Personal mit Expertenwissen und keine Investitionen in leistungsstarke Hardware benötigt.

7. ChartCrafter

1.8 Millionen Menschen in Deutschland häkeln, weil sie sich entspannen und kreativ sein wollen. Dieser Flow-Zustand wird von uneinheitlichen, verwirrenden und damit frustrierenden Häkelanleitungen oftmals jäh unterbrochen. Häkelanleitungen bestehen meist aus einem Diagramm, dessen Symbole für unterschiedliche Maschenarten stehen und international standardisiert sind. Trotz des festen Formats fehlt es an Einheitlichkeit. Da derzeit die sogenannten Häkelschriften händisch gezeichnet werden, schreiben viele Designer:innen stattdessen Text. Anleitungstexte haben keine feste Strukturen, müssen in andere Sprachen aufwändig übersetzt werden, sind leicht fehleranfällig oder verwenden uneindeutige Formulierungen. Die Lösung ist ChartCrafter, der erste Editor für Häkelschrift, der versteht, wie Häkeln funktioniert und der DIY-Häkel-Community auf der hauseigenen Plattform somit digitale Anleitungen in international standardisierter Häkelsprache und daraus generierte ein-heitliche Texte bietet.

8. ecopeak

ecopeak ist eine digitale Antwort auf die Energie- und Klimakrise. Solar- und Windenergie hängen von Wetter und Tageszeit ab. Wenn sie nicht ausreichen, wird Strom vor allem in Gas- und Kohle-kraftwerken erzeugt. Die Folgen sind hohe Kosten und klimaschädliche CO2-Emissionen. Die ecopeak App schafft Anreize und Rewards für Haushalte, ihren Stromverbrauch besser an die schwankende Erzeugung von Solar- und Windkraft anzupassen. So können Stadtwerke und Kommunen Lastspitzen und damit verbundene Kosten reduzieren und einen größeren Teil des Stroms aus erneuerbarer (Eigen)erzeugung decken. Im Rahmen eines B2B2C-Modells ist die App kostenlos für alle Haushalte und eine SaaS-Lösung für Stromanbieter. Der Mehrwert für Klima und Gesellschaft sind Einsparungen bei Gas und CO2, erhöhte Netzsicherheit sowie verringerte Kosten für Strom.

9. Status Flow GbR

Die meisten Start-ups scheitern in den ersten Jahren. Dahinter stecken individuelle Gründe, 60 % der gescheiterten Start-ups geben allerdings an, dass Teamkonflikte hierzu beigetragen haben. Die Kompetenzentwicklung von Gründer:innen im Umgang mit Konflikten ist daher essenziell. Status Flow GbR unterstützt Gründungsteams dabei, eine effiziente und konfliktsensible Teamkultur zu etablieren und kombiniert dafür Know-how aus der Friedens- und Konfliktforschung und dem Entrepreneur-Bereich mit praktischer Erfahrung in Design Thinking und Mediation. In Workshops werden Grundlagen des selbstständigen Konfliktmanagements vermittelt und Teams angeleitet, an ihren Konfliktthemen zu arbeiten. Bei eskalierten Konflikten unterstützt Status Flow GbR mit dem strukturierten Verfahren der Mediation, um interessensorientierte Lösungen zu finden. Damit können Teams in ihrer Zusammenarbeit über den Status Quo hinauswachsen und alle Energie in die Gründungsidee fließen lassen.

10. Wingrow GmbH

Die Fensterfarm von Wingrow ermöglicht es nachhaltigen Menschen, Microgreens innerhalb von einer Woche auf der eigenen Fensterbank aufzuziehen. Microgreens werden aus den gleichen Samen wie normales Gemüse gezogen, allerdings bereits nach 5 bis 9 Tagen im Stadium der Keimpflanze geerntet. In diesem Stadium sind sie nährstoffreicher und intensiver im Geschmack. Die Fensterfarm reduziert den Anbauprozess von Microgreens von 20 auf eine Minute - ohne weitere Bewässerung & Pflege. Die flache, zweistöckige Farm ist mit wenigen Handgriffen aufgebaut und passt auf jedes konventionelle Fensterbrett, während sie genügend Platz für andere Dinge auf dem Fensterbrett lässt. Nach dem Kauf des Starterkits, wählen Kund*innen zwischen verschiedenen Abomodellen aus und erhalten ihre neuen Saatpads monatlich in den Briefkasten. Mit Rezeptkarten und Ernährungsplänen wird das Angebot von Wingrow abgerundet.

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